Burnout

 

… ist eine immer häufger auftretende Erkrankung. Er ensteht durch kontinuierliche Überbelastung vor allem durch den zunehmenden Druck in der Arbeit oder z.B. auch durch die Doppelbelastung der modernen berufstätigen Mütter u.a. Burnout kann eine jahrelange Vorgeschichte haben, aber auch genauso gut innerhalb von wenigen Monaten zum Tragen gekommen sein.

Selbstwertprobleme, Ängste sowie belastende Gefühle, die sich in früheren Lebensphasen angesammelt haben, die hohe Arbeitsbelastung und häufig daraus resultierende private Probleme führen für zu einer permanenten Überforderung: Dem Burnout.

Die ersten Anzeichen eines Burnout sind häufig Schlafstörungen. Es stellt sich das Gefühl ein, nicht mehr richtig abschalten zu können, der Betroffene befindet sich zunehmend sich in einer nervösen Übererregung. Im weiteren Verlauf der Erkrankung ähneln die Symptome stark den Symptomen von Depressionen. Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit und -in späteren Phasen- Gefühle von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit breiten sich aus. Werden die Betroffenen nicht rechtzeitig durch eine längere Krankschreibung und effektive Behandlung entlastet, kann es es später zum Ausbruch von massiven Angststörungen und schweren depressiven Episoden kommen.

Unterschied Depressionen und Burnout

Die Krankheitsbilder Burnout und Depression ähneln sich teilweise und sind eng miteinander verwoben. Beim Burnout steht die nervliche Übererregung des Gehirns durch (beruflichen) Stress im Vordergrund, bei reaktiven Depressionen das Gefühl von Traurigkeit, ausgelöst durch negative, belastende, unverarbeitete Lebensereignisse. Im weiteren Erkrankungsverlauf gleichen die Symptome des Burnout mit zunehmener Schwere der Symptomatik der reaktiven Depressionen. Meist bleiben aber Übererregung und Ängste die Leitsymptome. In schweren Stadien eines Burnout sind Angstsymptome weitaus häufiger vertreten als bei reaktiven Depressionen- wegen der starken inneren Übererregung, die in der Regel bei nicht stressbedingten Depressionen fehlt.

Bei reaktiven Depression stellen unverarbeitete Gefühle den Hauptfaktor für die Krankheitsentstehung dar. Bei einem Burnout hingegen ist die hohe Antriebsbelstung, die nervale Übererregung die primär Ursache, unverarbeitete Gefühle als Co-Faktor eine Rolle.

Entstehung eines Burnout

Ein Burnout entsteht aus dem Wechselspiel von äußerer Belastung und inadäquater innerer Verarbeitung. Manche Menschen zeigen sich relativ resistent gegen chronischen Stress, und es dauert trotz chronischer Überbelastung Jahre, bis ein Burnout manifest wird. Andere erkranken unter einer überhöhten Arbeitsbelastung innerhalb kürzester Zeit. Bei der Entstehung eines Burnout sind Arbeitsbelastung und individuelle Belastbarkeit nicht die einzigen Faktoren, die über die Krankheitsentstehung und den Verlauf entscheiden. Forschungserkenntnisse weisen darauf hin, dass Lob und Wertschätzung eine hohe Arbeitsbelastung ausgleichen können, während eine hohe Arbeitsbelastung, die nicht durch eine emotionale und finanzielle Belohnung ausgeglichen wird, viel eher zum Burnout führt. Ein Burnout tritt vor allem dann auf, wenn Belastungs- und Entlastungskomponenten aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Nervale Übererregung und externe Burnout- Faktoren

Wie kommt es zur nervale Übererregung?

Das moderne Leben mit vielen Reizangeboten und auch viele moderne Jobs begünstigen die nervale Übererregung des Gehirns. Hierbei leistet vor allem das für das Gehirn schädliche Multitasking mit vielen Unterbrechungen der sogenannt ‚Zeithack‘ einen entscheidenden Beitrag. Durch die häufige Unterbrechung von Arbeitsvorgängen und dem damit verbundenen Aufgabenwechsel entsteht im Gehirn Stress. Aufgaben kann mit der Zeit nicht mehr kontinuierlichgefolgt werden. Die Konzentration auf eine einzelne Aufgabe wird immer schwieriger. Das beruhigende Lesen eines Buches oder das Anschauen eines Films fällt immer schwerer. Das Gehirn folgt dem auf der Arbeit etablierten Schema, zwischen verschiedenen Aufgaben schnell und ständig zu wechseln. Eine regelrechte „Wechsel- und Aktivitätssucht“ entsteht.

Die modernen Kommunikationsmittel wie Sms, WHatsApp, Email und Anrufe, die eine ständige Erreichbarkeit gewährleisten, erhöhen den Stressgrad enorm. Es fällt immer schwerder, auch in der Freizeit zur Ruhe zu kommen. Denn Ruhephasen sind nur dann wirkliche Ruhephasen, wenn die Arbeitnehmer sich wirklich nicht mehr mit Arbeit beschäftigen müssen. Alleine das Lesen einer E-Mail, das nur eine Minute Zeit in Anspruch nimmt, kann eine weitaus längere körperliche und geistige Erregung bewirken. Folglich werden die essentiellen Entspannungsphasen unterbrochen und es kommt zu einer mentalen Übererregung, die typisch für einen Burnout ist.

Externe Burnout- Faktoren

  • 1.   Häufiger Wechsel von Arbeitsprozessen durch Telefonate, E-Mails oder andere Störungen
  • 2.   Pausenlose Arbeitsbelastung
  • 3.   Chronische Überbelastung
  • 4.   Ungleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung
  • 5.   Mangelnde emotionale und finanzielle Kompensation für Arbeitsbelastung

Innere Burnout- Faktoren

Neben den erwähnten äußeren Belastungsfaktoren, welche die Entstehung eines Burnout begünstigen, kommen innere Faktoren entscheidend zum Tragen. Neben der genetischen Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit, entscheidet die erworbene Resilienz über die Entstehung eines Burnout. Während viele Autoren Persönlichkeitsmerkmale als Risikofaktoren für einen Burnout herausstellen, bin ich anderer Meinung. Die häufig beschriebenen „Persönlichkeitsmerkmale“ sind vielmehr Ausdruck erworbener Gefühle und psychischer Probleme:

  • 1.   Mangelndes Selbstwertgefühl und mangelnde Abgrenzung
  • 2.   Ängste und Depressionen
  • 3.   Übermäßige Identifikation mit der Arbeit
  • 4.   Mangel an alternativen Lebensinhalten
  • 5.   Geringe Selbstwahrnehmung
  • 6.   Psychische Vorbelastung (schwierige Kindheit, psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte)
  • 7.   Erblich bedingte Vulnerabilität (Anfälligkeit) für Burnout/Depression

Selbstwertprobleme

Besonders häufig erkranken Menschen an Burnout, die nicht „Nein- Sagen“ können. Durch den Mangel an gesunder Abgrenzung übernehmen sich die Betroffenen auf der Arbeit und überschreiten chronisch ihre eigenen Belastungsgrenzen bzw. tragen mit dazu bei, dass ihre Belastungsgrenzen von anderen überschritten werden. Das Problem, nicht Nein-Sagen zu können, ist jedoch kein Problem, das auf der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen beruht. Es ist Ausdruck einer inneren Angst vor Ablehnung, wie sie bei Selbstwertproblemen auftritt. Und damit ist das Problem behandelbar. Die professionelle Behandlung eines Burnout umfasst daher in vielen Fällen nicht nur die Behandlung der nervlichen Überbelastung, sondern auch eine ursachenorientiere Behandlung, die sich Selbstwertproblemen widmet, die entscheidend zur Entstehung des Burnout beigetragen haben. Erst so wird die Behandlung komplett und wirklich effizient. Ein wichtiger Aspekt, der in meinen Augen bei der Behandlung von Burnout leider noch viel zu wenig Beachtung findet.

Unverarbeitete Emotionen

Ähnlich wie bei einer reaktiven Depression spielen auch bei einem Burnout unverarbeitete Emotionen eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung. Auch wenn sie nicht der Haupt- Krankheitsauslöser sind, so tragen sie doch bei fast allen Betroffenen entscheiden zum Ausbruch der Krankheit bei. Unverarbeitete negative Emotionen erhöhen das innere Stress- Niveau. Und gleichzeitig führen unverarbeitete Emotionen dazu, dass Betroffene überhaupt erst in die Überforderungsspirale geraten. Auf welchem Prinzip dies beruht, wird klar, wenn wir uns mit einem Patienten beschäftigen, der mich wegen eines Burnout und massiven Ängsten in meiner Hypnosepraxis aufsuchte. Es war der Mann, der nicht Scheitern durfte.

 

Symptome des Burnout

  1. Initialstadium: Schlafstörungen, innere Unruhe, Drang, ständig etwas zu tun, „Wechsel- und Aktivitätssucht“
  2. Zwischenstadium: Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit: Symptome ähnlich leichter und mittlerer Depressionen
  3. Fortgeschrittenes Stadium: Angst- und Panikstörungen, Symptome ähnlich wie bei schweren Depressionen: Gefühlstaubheit, tiefe Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Selbstmordgedanken

Hypnose bei Burnout

Die Behandlung eines Burnouts mit Hypnose besteht in der Regel aus einer Mehrsäulentherapie, deren Ziel die Herstellung einer normalen Lebensqualität ist. Als Patient, der an einem Burnout leidet, muss und sollte man sich auf eine Behandlungsdauer von mehreren Monaten einstellen. In Einzelfällen, nämlich dann wenn der Burnout bereits zu einer schweren Depression oder komplexen Angststörungen geführt hat muss meist von einer Genesungsdauer von über einem Jahr ausgegangen werden. Wichtig bei Feststellung eines Burnout- Syndroms ist die sofortige berufliche Entlastung durch eine längere Krankschreibung, die ein versierter Hausarzt ausstellt. Ein kurzer Urlaub oder eine zweiwöchige Krankschreibung reichen nicht aus, um einen Burnout erfolgreich zu behandeln. Auch wenn eine längere Krankschreibung vielen Menschen missfällt, schließlich möchte keiner als krank dastehen oder seine Kollegen enttäuschen, ist diese der erste Schritt zur Genesung

Wer sich bei einem Burnout mit Hypnose behandelt lässt, wird schneller und nachhaltiger gesund werden als Menschen, die keine Hypnose in Anspruch nehmen. Bei ohnehin langer Genesungsdauer empfehle ich wirklich jedem Burnout- Patienten die Behandlung mit Hypnose um die Behandlungsdauer zu verkürzen und ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.

Die Hypnose wird beim Burnout zur Regeneration des zentralen Nervensystems eingesetzt, da bei Menschen, die an einem Burnout leiden, das zentrale Nervensystem aufgrund der fehlenden Ruhephasen übererregt ist. Im Rahmen der Hypnosebehandlung wird der Patient zunächst in den Zustand der Hypnose versetzt, im Laufe der Behandlung lernt der Patient, die Hypnose selbst durchzuführen (Selbsthypnose) und kann sich jederzeit in den heilsamen Zustand der Hypnose versetzen. Dadurch kann der Burnout- Patient selbst einen Teil dazu beitragen, wieder gesund zu werden. Gerade bei Burnout sind längere schlafähnliche Hypnosen wichtig um das zentrale Nervensystem zu entlasten. Durch die Änderung der Hirnwellenfrequenz in der Hypnose erfährt der Burnout- Patient die nervliche Entlastung, die für eine langfristige Heilung so wichtig ist.

Häufig sehe ich, dass im Rahmen eines Burnout leider auch Stress- Symptome wie Angst oder Panikattacken auftreten, die den Betroffenen das Leben zusätzlich schwer machen. In diesen Fällen nutze ich die Hypnose, um eine effektive Angstbehandlung durchzuführen und die belastenden Angstgefühle aufzulösen. In meinen Augen ist es besonders wichtig, die im Rahmen eines Burnouts auftretenden Ängste zügig zu behandeln, um den Patienten frühzeitig zu entlasten. Werden die Ängste nicht adäquat behandelt, dann kommt es in vielen Fällen zu einer weiteren Übererregung des zentralen Nervensystems und zu einer Verschlechterung des Zustandes.

Im Rahmen der Hypnosebehandlung bei Burnout kläre ich auch, ob Selbstwertprobleme zu behandeln sind, da diese in vielen Fällen zur Entstehung eines Burnouts beitragen. Bestehen Selbstwertprobleme, führe ich für eine langfristige Heilung die auflösende Hypnose durch und löse mit dem Patienten die belastenden Lebensereignisse und die mit ihnen verbundenen Glaubenssätze auf. Die Verwendung von Autosuggestionen danach ist ein weiterer hilfreicher Schritt dabei, das Entstehen eines gesunden Selbstwertgefühles zu fördern und somit eine gute Präventionsmaßnahme gegen das Wiederauftreten eines Burnout.

Patienten mit Burnout behandele ich also durch ein umfassendes hypnotherapeutisches Konzept, welches regelmäßige Tieftrancezustände, Selbsthypnose, Angstbehandlung und die auflösende Hypnose beinhaltet, um den Patienten die bestmöglichen Heilungschancen durch eine professionelle Hypnotherapie anbieten zu können.